⌈ Louis Philippe ⌉

Auf Schloss Reichenau bei von Tscharner, Weindegustation. Und wenn Gian-Battista einmal im Jahr auf die Jagd nach Hirschen und Wildschweinen geht, fühlt er sich wie ein Monarch aus dem Märchen. Neuübertragung aus höfischem Mittelfranzösisch.

Für die französische Gesellschaft und das Staatswesen bedeutete der Wandel des Zweiten Standes vom Land- zum Hofadel eine schwere Belastung. Tausende von Aristokraten wohnten in Versaille, die strengen Winter liessen Likörflaschen platzen. Ein riesiges Adelscamp. Im Schloss weder fließend Wasser noch fest installierte Toiletten. Das Leben bei Hof bedeutet Verzicht auf Privatsphäre. Die Königsfamilie nahm selbst gewöhnliche Mahlzeiten vor Publikum ein und auch die Niederkünfte der Königinnen waren öffentliche Ereignisse. Als Ludwig XV. im Trianon an den Pocken erkrankte, wurde er eilig ins Versailler Schloss gebracht, um dort unter den Augen des Hofs zu sterben.

Ich bin mehrfacher Nachfahre des Sonnenkönigs. Mein Vater stammt von Philippe ab, dessen Bruder, wir sind alle Bourbonen. Meine Mutter stammt von einer Tochter ab, die er mit der Blois machte. Siebzehn Kinder von fünf Frauen. Ich stamme auch von seinem Sohn Louis-Alexandre ab, den er mit der Montespan hatte. Der Marquis de Montespan erstaunte den Hof, indem er sich offen über die Untreue seiner Ehefrau empörte. Diese gebar dem König sieben Kinder, nachdem sie Louise als maîtresse royale en titre verdrängt hatte.

Mir ist das zuwider, diese sexualisierte Machtfülle, diese verschwenderische Vergöttlichung, diese absolute Rangordnung. Es liess mich kalt, als Le Grand und die anderen mumifizierten Könige in Saint-Denis ausgegraben und vor der Kathedrale dem Volk zu Schau gestellt wurden. Jetzt sind alle zurück in der Krypta, im Ossarium, die Knochen nicht mehr einzelnen Individuen zugeordnet. Ich trage wie mein Vater den Namenszusatz Égalité. Ich verkehrte im Jacobinerclub, besuchte die Nationalversammlung, bis ich ins Militär musste. Meine Truppen griffen Neerwinden frontal an, aber das Gefecht ging hin und her. Wir mussten schliesslich zurückweichen. Die Nacht beendete die Kämpfe. Die Hälfte unserer Soldaten verschwand im Dunkel, spurlos. Ich ging mit General Dumourier Richtung Paris. Damals wusste ich nicht, dass er entmachtet worden war, weil er als Girondist gegen die Tötung des Königs war, einem Urenkel unseres gemeinsamen Ahnen. Nun war ich in politische Wirren geraten, Komplizenschaft mit einem Hochverräter. Ich  musste weg. Meine Mutter und meine beiden Brüder im Pariser Gefängnis.

Mit der Ehrendame meiner Mutter, Madame de Genlis, und mit meiner kleinen Schwester reisten wir unerkannt durchs deutsche Reich in die Eidgenossenschaft, zu entfernt Verwandten in Bremgarten. Ein idyllisches Landstädtchen mit einer gedeckten Brücke. Doch da wimmelte es nicht nur von Anhängern des Nationalkonventes, sondern auch von Exilanten, so dass uns bald Gerüchte zu Ohren kamen, dass über uns „Höflinge“ die Nasen gerümpft werden. So entschloss ich mich, alleine weiterzureisen, auf Empfehlung der Genlis nach Reichenau, wo sich der vordere und der hintere Rhein verschwistern (im Original: verbrüdern – d Vf.). Der Schlossherr Tscharner führte ein pädagogisches Institut zur Erziehung der Jugend zu Natürlichkeit, Vernunft und Menschenfreundschaft. Da fühlte ich mich am rechten Ort und war unter Gleichgesinnten. Ich wohne in einem hellgrünen Zimmer, mit eigener Toilette, im Gartenflügel, und unterrichte Geometrie und Geographie, als Monsieur Chabos. Religionsunterricht erfolgt hier ökumenisch und Körperstrafe ist verpönt. Ich werde von niemanden auf meine Herkunft angesprochen, aber öfter mal komisch angeschaut und beobachtet. Jemand legte mir das Bündner Wochenblatt vor die Zimmertür, worin ich die Nachricht über die Exekution meines Vaters lese. Obwohl er für die Enthauptung des Königs gestimmt hatte. Da spiele ich Chabos und bin nun Thronanwärter der Orléans.

Ich stelle mich der Aufgabe und fahre zu Dumouriez, der in Hamburg den Respekt wahrt und Fäden zieht. Mit dem Tuileriensturm hatte sich seine Frau ins Kloster abgesetzt. Ich weigerte mich, den Thronanspruch auszusprechen, liess Pläne zur Übersiedlung nach Neuengland verlauten und besuchte Verwandte in Skandinavien. Nachdem Robespierre endlich selbst gerichtet worden war, liess das neue Direktorium verlauten, dass meine Mutter und meine Brüder  freigelassen würden, wenn ich nach Übersee verreise. So traf ich meine Brüder in Philadelphia, bis vor Kurzem Hauptstadt und die größte Stadt der Vereinigten Staaten sowie nach London die zweitgrößte englischsprachige Stadt der Welt. Paris ist aus dem Lot. Bereits das zweite englische Jahrhundert.

Die radikalen Republikaner holten Napoleon als Militärchef nach Paris und begannen erneut mit Säuberungen. Meine Mutter musste nach Spanien ins Exil, andere wurden nach Neukaledonien verfrachtet. Ich bereiste mit meinen Brüdern Neuengland und lernte interssante Leute wie Clinton, Gouverneur von New York, und Washington, den amerikanischen Präsidenten, kennen. Aber wir konnten unsere Mutter nicht im Stich lassen und nahmen auf Anraten des spanischen Hofes die Reise über New Orleans nach Havanna (jetzt ist er weg, der Aigu: Der Bien-Aimé, Enkel des Rois-Soleil, musste unser bourbonisches Nouvelle Orléans den Spaniern abtreten als Ersatz für Florida, das George III. den Spaniern wegnahm. Kanada war auch weg. Jetzt war er Mal-Aimé :). In Havanna blieben wir hängen, die europäischen Wirren verhinderten die geplante Überfahrt nach Spanien ein volles Jahr. Schliesslich mussten wir auf Geheiss der Spanier Kuba verlassen. Wir besuchten die Bahamas und reisten dann in den Schutz der britischen Krone. Ich sass nun höflich an der Themse, umgeben von französichen Exilanten, auch Dumouriez war da. Ich hielt schön die Waage zwischen Loyalität zur Familie und zum Thronfolgeanspruch der Könige von Frankreich und Navarra einerseits, und den royalistischen Kriegsgurgeln andererseits. Die Vernunft wird siegen. Doch der englische Nebel bekam meinen Brüdern nicht. Die Schwindsucht befiel sie nacheinander. Meine beiden Brüder tot. Die Mutter am falschen Ort in den Armen des fahlen Rouzet.

Da kam die Einladung vom spanischen Ferdinand nach Palermo genau richtig. Er hatte mit Maria achtzehn Kinder, davon elf Töchter. Da musste auch etwas für mich sein. Sizilien ist das Paradies, ich erhielt die Amalia, Maria heissen auch alle ihre Schwestern. In Europa wütet Napoleon und hier diese Ruhe. Dieses Klima. Drei Kinder bekam ich hier. Nachdem die Alliierten in Paris einmarschierten kam die Stunde für meinen Coucousin Louis der Anpasser. Der Kaiser wurde abgedankt, so musste wieder ein König her. Das geschah nun durch einen konstitutionellen Akt der politischen Nation. Die europäischen Königshäuser hatten wieder Ruhe und die Republik nahm Form an. Der Tsar kaufte dem Kriegsverlierer die Insel Elba und Napoleons Aussenminister Talleyrand legitimierte Louis dynastisch. Der ausländische Adel bediente sich am französischen Hof, bis er nochmals vor Napoleon fliehen musste. Waterloo brachte den Dicken Louis wieder auf den Thron. Im Zentrum der Macht wurde er zum Moderator, an der Peripherie wütete alter Gegenterror. Im zweiten Winter, der ganz Europa gefrieren liess, versprach er Generalamnestie für Lebensmitteldiebstahl, präventiv. Danach politisierte er einige Jahre links, dann weitere Jahre rechts. Ich bekam sieben weitere Kinder. Ich wurde reich und schickte meine Kinder in die staatliche Schule. Louis prahlte wie Vespasian, „Kaiser sterben stehend“, doch landete er im Rollstuhl. Immerhin schaffte er es, im Amt zu sterben.

Sein jüngerer Bruder hatte darauf gewartet und so folgte ihm Karl der Reaktionär, ganz im Stil der ultramontanen Anciens (Ancients, von Hand über das französische Wort geschrieben. Kein t dazwischengequetscht!:). Als schliesslich die ganze Regierung aus Priestern bestand und es wieder Sommer wurde, folgte die zweite Revolution. Diesmal mit brennenden Barrikaden in der Stadt (warum stehen eigentlich Ausrufezeichen immer in Klammern!). Doch die Republikaner scheuten den Alleingang, gegen die heilige Allianz, die Gegner der grossen Revolution, diese Reaktionäre und Zeitumdreher. Eine Parlamentsdelegation schlug mir darum die Sache mit dem Bürgerkönig vor. Karl dankte ab und ging nach England, ich warf mir die Trikolore über und wurde vom Parlament zum König gewählt. So ging das. Nachher wurde es schwierig. Meine strengsten Jahre kamen, Eisenbahnbau, Strassen, Tunnels, Brücken, Finanzwesen, Schächte, Kolonialhandel. Viel Arbeit, viel Wohlstand, viel Armut. Fast zwei Jahrzehnte Stress. Sieben mal wurde auf mich geschossen. Dann wurde der junge Napoleon in der ersten nationalen Volkswahl zum Präsidenten der Republik und des Staates Frankreich gewählt. Ich hatte meinen Königstitel, aber war meinen Job los. Seine erste Amtshandlung war, Truppen gegen die römische Republik auszusenden und den Kirchenstaat zu verteidigen. Soldatenkönigsbärtige Kriegsgurgel (!). Die undurchschaubare junge Victoria bot mir ein nettes Landwesen an und so war ich wieder an der Reihe, nach England zu reisen.

Ich habe den Fehler gemacht, im Sonderbundskrieg die Urschweiz zu unterstützen. Mir fehlten Informationen zum historischen Entwicklungsstand der Rivalen. Oder hätte mich bei meinen britischen Kollegen erkundigen sollen, die den menschenrechtlichen Freiheitsbegriff in Schutz nahmen. Ich träumte von der Eleganz der vernünftigen Rasur. Dafür muss ich mich bei Johann Baptista von Tscharner entschuldigen. Er arbeite und ruhe in Friede. Mich beschäftigt, wie personale Subjekte die Frequenzen und Wiederholungsmuster der Geschichte beeinflussen können. Ein politisches Familiendrama: König, Revolution, Republik / Konsulat, Kaiser, Revolution, Republik / König, Revolution, Republik / König, Revolution, Republik  – das ist auf jeden Fall zu viel. Torkeln, Wiederholungsschwindel. Als es Sommer wurde, ja, jetzt spüre ich ihn wieder, diesen warmen Aufwind. Lege mich hin und entschwebe.

Paineliche Staatsreligion

Sehr alte Religionen kennen keine politische Kirchenorganisation. Priester und Tempeldiener kommen aus der Mitte der weitverzweigten Tempelfamilien, die das Heiligtum seit jeher verwalten und bewirtschaften. Mit dem Monotheismus kommt das eine Gottesvolk und eine staatsförmige Kirchenstruktur. Die katholischen Kirche rettete das römische Kaisertum in ein neues Gewand. Die Reformation legte liberalem Denken und republikanischem Individualismus den Grund. Die Anglikanische Gemeinschaft will keine Kirche sein, aber unsere liebe Elisabeth II ist – ungefragt – Oberhaupt der Church of England. In der ökumenischen Theologie gilt sie deshalb wie der Papst als globales Gesicht der Christenheit, christliche Markenträgerin. Aber da gibt es wirkungsvollere Influencer: Der Schattenwurf Zwinglis verdunkelt selbst Luthers Merkel, die Inkarnation vernünftiger Nächstenliebe.

Henken, Kopfabschlagen, Verbrennen und Ersäufen gingen munter weiter, man durfte dank Zwingli aber am Freitag Wurst essen, sogar am Karfreitag. Bilder und Musik verschwanden aus Religion und Kirche. Die emotionale Fastenkur schärfte den Geist, so dass er Licht als Mittel zur Aufklärung erkannte. Vernunft ersetzte die Religion im Namen der Freiheit und der Gleichheit. Die Landeskirchen werden verfassungsrechtlich und gesetzlich gesteuert, auch wenn unsere Verfassung mit „Im Namen Gottes des Allmächtigen!“ beginnt. Die Macht auf Erden gehört ganz der menschlichen Politik. Das ist die Geburtsstunde der Dystopie. Als Nachfolge der Apokalypse. Vor dem letzten Weltkrieg schrieb Aldous Huxely Brave New World, Warnschrei vor dem Faschismus und heute abiturrelevant wegen der zeitlosen Ethik-Preziose Anti-Totalitarismus. Bruder Julian Huxely wurde nach der Kriegskatastrophe erster Generalsekretär der Unesco und arbeitet an einer neuen gemeinsamen Weltreligion, welche das aktuelle Wissen integriert. Die Darwinistensprosse redeten von evolutionärem Humanismus und schrieben Atheismus im Namen der Vernunft. „Gott ist eine vom Menschen erdachte Hypothese bei dem Versuch, mit dem Problem der Existenz fertigzuwerden.“ Solcher Anti-Theismus ist Ausdruck vulgärmarxistischer Noblesse.

Das „Drei-Stadien-Gesetz“ wurde zuerst von Thomas Paine formuliert und dann durch Auguste Comte zum Generalbass der Moderne: Anfänglich lebte der Mensch in der Religion, später in der Klassik der Metaphysik, dann in der reinen positiven Wissenschaft. Die Teleologie säkularisierter Theologie fährt an die Wand der Vernunft. Am 26. Juli 1794 wurde Robespierre während einer Rede an das Parlament in und durch dieses verhaftet. Zwei Tage später durch den Nachfahren einer schottischen Henkersdynastie guillotiniert, Sanson. Dieser hegte eine besondere Abneigung gegen das erbliche Gewerbe seiner Familie, weit er eine Klosterschule verlassen musste, um die Reputation der Bildungseinrichtung nicht zu gefährden, nachdem sein daddy durch den Vater eines Mitschülers identifiziert und geleakt worden war. Die Grossmutter pfiff ihn von der holländischen Uni zurück, als sein Vater wegen einer plötzlichen Lähmung den Familienberuf nicht mehr zum Gelderwerb ausüben konnte. Sein Gesellenstück lieferte der junge Sanson bei der Hinrichtung des Königsattentäters Damiens, als Assistent seines Onkels – der Alte hängte danach seinen Beruf an den Nagel. Der Junge bekam den blutroten Mantel des Henkermeisters, erwarb sich den Ruf „Monsieur de Paris“ und enthauptete Robespierre mit vierzig Jahren Berufserfahrung und dem gleichen Arbeitsgerät, mit dem er drei Jahre zuvor den abgesetzten König hingerichtet hatte. Ein Jahr nachdem die Revolution ihre ersten Kinder gefressen hatte, zog er sich krank aus dem Familienunternehmen zurück. Sein Sohn zog es weitere siebenundvierzig Jahre durch, sein Enkel musste die Guillotine wegen Spielschulden verpfänden und wurde seines Amtes enthoben.

Robespierre, der gegen die Kirche den rationalen Kult des höchsten Wesens vertrat – dies wurde für einige Monate in der Verfassung als französische Staatsreligion verankert -, hatte einige Monate vor seiner Hinrichtung Paine inhaftieren lassen, der seinerseits einen philosophisch kaum unterscheidbaren Unitarismus vertrat – die Religion der amerikanischen Unabhängigkeitsbefürworter. Wie später Lenin argumentiert Robespierre mit der Absolutheit des Gemeinwillens, der den Einzelnen unterordnet. Ohne Terror ist die Tugend machtlos. Vier Tage vor seiner geplanten Hinrichtung wurde Paine bei offener Zellentür von einem Arzt auf seine Guillotinentauglichkeit überprüft, während ein Gefängniswärter die Zellentüren der Todeskandidaten markierte wie der Förster das Fallholz. Als die Henkersknechte ihre Fallbeilopfer holen, ist die Zelltüre geschlossen und die Markierung im Innern der Zelle bedeutet dem Insassen Verschonung. Am Tag der Verhaftung hatte er sein epochales „Zeitalter der Vernunft“ fertiggestellt, ein Bestseller. Nach fünf Jahren Grundschule hat sich Paine als Autodidakt zu einem führenden Intellektuellen im  angelsächsischen Raum und dem ganzen Abendland gebildet. Sein Buch common sense war die Grundlage der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung. Dann schrieb er Rhights of Man und verteidigte die französische Revolution. Wegen seiner Bücher wurde er in England für vogelfrei (outlawry) erklärt und floh nach Frankreich, wo er sich als Abgeordneter in der Nationalversammlung gegen die Hinrichtung des Königs aussprach.

Der eine Generation jüngere Unterhausabgeordnete Cobbett schrieb eine Schmähschrift gegen den francophilen Paine, worauf er als Porcupine verspottet wurde – den Begriff aus den Kolonialgebieten in Südasien legte er sich streitlustig gleich als Pseudonym für seine weiteren Pamphlete zu. Die britische Regierung bot ihm Geld, weil er so stramm das Königshaus vertrat, er lehnte ab (Sie wissen: Ein Gentleman weist eine Bestechungsofferte von sich). Schliesslich hatte ebendiese ihn nach Frankreich und schliesslich in die USA getrieben, weil er zu Hause vor Gericht hätte erscheinen müssen: Der in Nordamerika eingesetzte britische Soldat hatte seinen Vorgesetzten Korruption vorgeworfen. Nicht schon wieder! In Neuengland hatte er richtige Lämpen, Geldstreit mit Schlägerei, und so floh er zurück nach England. Und jetzt bieten die mir Geld an. Hausschweine!

Auf Einladung Präsident Jeffersons kehrte Paine 1802 nach Amerika zurück. Er war dort wegen des Zeitalters der Vernunft in Ungnade gefallen und wurde von der föderalistischen Presse bei seiner Ankunft als verlogener, versoffener und hemmungsloser Ungläubiger verleumdet. Einsam und verbittert verbrachte Paine seine letzten Jahre, ungebrochen schrieb er weiter politische und religionskritische Artikel. Letztere wurden später als Dritter Teil des Age of Reason herausgebracht. Paine starb in New York City. Sein letzter Wille, auf einem Quäkerfriedhof bestattet zu werden, wurde ihm verwehrt. Sein Lebensmotto lautete: „Die Welt ist mein Land und Gutes zu tun meine Religion.“ Verstossen und vergessen der Glücksvogel aus dem Pariser Gefängnis: Dem Sarg von Paine, dem geistigen Gründervater der Vereinigten Staaten von Amerika, folgten sechs Personen. Cobbet aber buddelte seine Gebeine aus und liess sie in England verschwinden. Während Napoleon konsularisch sein neues europäische Kaiserreich bereiste, verdiente Cobbett sein Geld als Verleger und Sprachrohr der Arbeiterklasse. Darum ist der Geist im amerikanischen Präsidialamt derart unruhig.